Ein geliebtes Kind bekommt das
Geschenk der Liebe und damit auch das Geschenk der Unschuld. Es ist ein
Geschenk, das ihm für sein ganzes Leben Orientierung gibt. Einem
verletztem Kind fehlt alles, weil ihm die Liebe fehlt. Es weiß nicht,
was Liebe ist, es verwechselt ständig Verbrechen mit Wohltat und Lüge
mit Wahrheit. Daher wird es sich immer verwirren lassen.
Diese Verwirrung zeigte sich mir auch in der Diskussion eines konkreten
Falles unter Fachleuten: Eine Frau, die in ihrer Kindheit nicht unter
Leistungsdruck gestanden und viel Liebe erfahren hatte, nahm einen
neunjährigen autistischen Jungen bei sich auf, den sie später
adoptierte. Sie konnte ihm viel Wärme und Körperkontakt geben, ihn
bejahen, seine Gefühle bestätigen, seine Bedürfnisse spüren, seine
Signale wahrnehmen uns sie schließlich auch verstehen. In ihren Armen
lernte der Junge, Gefühle zu zeigen, die Wut auf das ihm bisher
Widerfahrene zu erleben und die Liebe zu entdecken. Er entwickelte sich
zu einem gesunden, intelligenten, sehr lebendigen und offenen
Jugendlichen.
Ich habe diese Geschichte in einer Gruppe von Fachleuten erzählt, sich
sich mit Autismus beschäftigen. Die Ärzte unter ihnen sagten, der
Autismus sei eine unheilbare neurophysiologische Krankheit, und die
Entwicklung in diesem Fall zeige, daß es sich hier nicht um Autismus
gehandelt hätte, daß es also eine falsche Diagnose gewesen sei. Die
Psychologen, Familientherapeuten und Analytiker meinten, diese
Geschichte wäre wohl eine grobe Vereinfachung, denn sie würden viele
Fälle kennen, in denen jahrelange Psychotherapie bei Autisten nichts
geändert hätte – was ich übrigens ohne weiteres glaube. Dann sagten sie,
eine solche Geschichte könne Eltern von autistischen Kindern nicht
helfen, im Gegenteil, sie würde ihnen Schuldgefühle machen, weil nicht
alle Eltern in der Lage seien, ihrem Kind so viel Liebe und Zeit zu
widmen. Die Eltern hätten meistens noch weitere Kinder, müßten ihrer
Arbeit nachgehen, und sie seien doch auch nur Menschen. Ich sagte, daß
es mir unwichtig erscheint, ob jemand Schuldgefühle bekäme oder nicht,
wenn es darum geht, eine so wichtige Wahrheit zu entdecken.
Die Geschichte des neunjährigen Jungen bestätigte mir, was ich schon
längst vermutete: Der Autismus eines Kindes ist eine Antwort auf seine
Umgebung und manchmal die einzige mögliche Antwort, die einem Kind noch
zur Verfügung steht. Ob Autismus heilbar ist oder nicht, hängt davon ab,
wie weit die neue Umgebung des Kindes die Wahrheit über dessen
Vergangenheit wahrnehmen kann. Die Reaktionen der Fachleute zeigten, wie
schwer diese Umgebung zu finden ist. Ihre Widerstände hinderten sie zu
begreifen, wie sehr diese Geschichte uns in unserem Umgang mit Kindern
helfen könnte.
Später, nach Jahren, hörte ich von ähnlichen Fällen, wenn auch noch
seltenen Fällen der Heilung von autistischen Kindern. Es wurde auch eine
Technik entwickelt, die sogenannte Festhaltetechnik, die dem Bedürfnis
des verlorenen, vereinsamten, sich entfremdeten Kindes nach
Gehaltenwerden Rechnung tragen wollte. Leider ist diese Technik wieder
mit Erziehung gekoppelt worden, und darin sehe ich ihre große Gefahr.
Wenn die Mutter das Vertrauen des Kindes durch das Halten bekommen hat
und dann erzieherische Forderungen an das Kind stellt, wird das Kind
alles tun, was in seinen Möglichkeiten steht, um die Zuwendung der
Mutter nicht wieder zu verlieren. Es hat sich tatsächlich
herausgestellt, daß Kinder brillannte Leistungen in der Schule
vollbringen. Daß diese aber keine wirkliche Heilung sein muß, weiß ich,
seit ich 1979 mein erstes Buch geschrieben habe. Die volle körperliche
und seelsiche Zuwendung der Mutter für das autistische Kind kann sicher
Wunder vollbringen, vorausgesetzt, daß sie auf erzieherische Forderungen
verzichtet, sonst schafft sie das Drama des begabten Kindes, und gerade
dagegen hat sich das Kind mit seinem Autismus gewehrt.
Welches Zitat (s.o.) von Alice Miller ich an dieser Stelle noch einmal
hervorheben möchte:
Dann sagten sie, eine solche
Geschichte könne Eltern von autistischen Kindern nicht helfen, im
Gegenteil, sie würde ihnen Schuldgefühle machen, weil nicht alle Eltern
in der Lage seien, ihrem Kind so viel Liebe und Zeit zu widmen. Die
Eltern hätten meistens noch weitere Kinder, müßten ihrer Arbeit
nachgehen, und sie seien doch auch nur Menschen. Ich sagte, daß es mir
unwichtig erscheint, ob jemand Schuldgefühle bekäme oder nicht, wenn es
darum geht, eine so wichtige Wahrheit zu entdecken.
(Zitat ...(...) ... sonst schafft sie das Drama des begabten Kindes, und gerade
dagegen hat sich das Kind mit seinem Autismus gewehrt. ... s.o.)
war überhaupt erst der Grund, dass ich
Das Drama des begabten Kindes gelesen habe, obwohl ich alle anderen
Bücher von Alice Miller geradezu verschlungen habe, weil der Titel Das
Drama des begabten Kindes mich überhaupt nicht ansprach, da ich mich
nicht für begabt hielt, -also wozu das Buch, Das Drama des begabten
Kindes lesen.
Mit ca. 5 Jahren hatte man mir einen IQ von 88 bescheinigt (siehe dazu
weiter unten den Link >Das Experiment<. ), was ich aber erst vor
ca. 12 Jahren erfuhr, als ich mir entsprechende Unterlagen aus dem
Wiesengrung (eine Psychiatrische Kinderklinik in Berlin) habe zusenden
lassen.
Seltsamerweise habe ich meine Steuerfachangestelltenprüfung trotz des
IQs von 88 bestanden und ganz so dumm konnte ich dann doch wohl nicht
sein ... Meine Mutter glaubte auch, dass ich autistisch sein könnte,
weil ich ihr meine Ärmchen als Baby nicht entgegengestreckt habe (als
sie mir das sagte, dachte ich: da habe ich es bestimmt schon aufgegeben
... ). Auch zog man ärztlicherseits vor ca. 12 Jahren in Betracht, dass
ich Adhs oder Asperger Syndrom haben könnte, aber mein Bindungssuchendes
Verhalten sprach dann wieder gegen Asperger, was insgesamt die
„Diagnosefindung“ bei mir sehr erschwerte => BorderlineSyndrom -
BorderlinePSK.
Mit 36 Jahren hatte ich es dann doch wissen wollen, wie dumm ich nun
wirklich bin und stellte mich mutig den Fakten und auf einmal
diagnostizierte man mir einen überdurchschnittlichen IQ von
durchscnittlich 124 und in der Handlungsfähigkeit 128 (Hochbegabung
fängt aber erst bei IQ 130 an) s. a. Andrea Brackmann:
Letztlich heißt hochbegabt nichts
anderes, als besonders viele Sinneseindrücke aufnehmen zu können und
besonders schnell zu denken.
Das ist bei einfachen Alltagsaufgaben nicht immer förderlich. Wer zu
viele Details wahrnimmt und bedenkt, kann sich auch leicht darin
verirren. Hier sieht Brackmann auch die Verbindung zu Asperger-Autismus
und Borderline-Syndrom.
Jetzt, in 2008 stellt sich plötzlich wieder heraus, dass ich eine
Kommorbidität zum Asperger Syndrom haben könnte „Verdacht auf ... “ .
Sollte ich also tatsächlich eine Kommorbidität zum Asperger Syndrom
haben, bin ich fest davon überzeugt, dass die Theorie (s.o.) von Alice
Miller stimmt, weil sie meinen Gefühlen entspricht, zusätzlich viele
Studien die Theorien und Erkenntnisse von Alice Miller unterstützt, nur
nicht wirklich gesehen werden mag:
Stress zerstört die Myelinschichten im Gehirn, entsprechend entwickelt
sich das Gehirn eines Babys bei Stress anders (logisch oder ??? -
demzufolge auch die Frontallappen) und die Nervenverbindungen können
nicht so geknüpft werden, wie es notwendig wäre (ist ja bei Borderline
ebenso). Der Stress wird aber ausgelöst, u.a. durch die nicht verfügbare
Mutter und durch Interaktionsstörungen mit derselben !!! So wie auch
bei Depression sich die Hormonzusammenstellung im Gehirn ändert und sich
durch eine gute Therapie ebenfalls die Strukturen im Gehirn wieder
verändern.
Alles hängt doch miteinander zusammen (auch wenn man verliebt ist,
ändern sich die Hormonzusammenstellen) und / aber es ist einfacher es
auf die Genetik (s.a. Das Experiment) zu schieben, anstelle die Eltern anzuklagen. ABER:
ICH KLAGE DIE ELTERN AN (demzufolge unsere Gesellschaft – denn diese
besteht aus Vätern und Müttern) !
Ich klage VERANTWORTLICHKEIT ein, dieses Wissen, um die Wichtigkeit der
Kindheit, insebsondere der ersten drei Lebensjahre, wo sich das Gehirn
strukturiert und die Bindungserfahrungen von fundamentaler Bedeutung
sind. Die ignorierten Folgen dieser Verantwortungslosigkeit, der
Schonung der Eltern, sind seelsich traumatisierte Menschen, welche die
Gesellschaft u. a. Autisten, Asperger, Borderline nennt !
Leserbrief an Alice Miller, vom 10 März 2008: Das Experiment
Frage: WIE sollen sich Spiegelneuronen entwickeln, wenn KEIN liebevoller, empathischer Blick-Kontakt (s.a. HIER u. HIER), zwischen Mutter und Baby stattfindet -und die Affekte NICHT zeitnah von der Mutter reguliert werden !!! -und die Mutter die Spiegelfunktion unzureichend erfüllt !!! -das Baby auf dieser Grundlage immer nur Stress erlebt !!! ... aber "selbstverständlich" ist Autismus "genetisch" bedingt ... ! ???
Und DAS (s. Eingangs-Szene) finde ich überhaupt NICHT krank oder autistisch, sondern zeigt SEHR GENAU die Empatielosigkeit seiner Mutter. DASS Menschen NICHT verbalisieren- "nur" mit Schmerz u. Wut reagieren können, WENN das gesamte soziale Umfeld so emotional Blind ist, ist in MEINEN AUGEN VÖLLIG VERSTÄNDLICH, ERST RECHT, WENN DIE WICHTIGE SPIEGELFUNKTION der Mutter AUSGEBLIEBEN IST und / oder sich gebildete Nevenbahnen DURCH STRESS wieder zerstört werden.
Ich bin der Meinung, dass Autismus mit mangelnder empathischer Spiegelung seitens der Mutter zu tun hat, mit mangelndem Einfühlungsvermögen und mit emotionaler Vernachlässigung (mangelnder Affektregulation) einerseits und "gut gemeinten" Grenzüberschreitungen andererseits
(-der Form: ich weiß, was Du denkst, fühlst und brauchst -lass´ mich mal machen ... -und der Autist kann sich nicht anders wehren, als zu protestieren, eben weil er nicht verbalisieren kann -man braucht nur zu beobachten, um das zu merken ... ).
Langfristig bleibt dem Autisten nichts Anderes, als sich resigniert und einsam in sich selbst zurückzuziehen und sich gegen "gut gemeinte" Grenzüberschreitungen durch Protest abzugrenzen, so weit es geht. Die mangelnde empathische Spiegelung und das emotional blinde Umfeld tut und tun ihr Übriges, dass der Autist sich nicht ausdrücken und nicht verbalisieren kann und "vermeintlich" nicht weiß, was Einfühlungsvermögen und Empathie und soziales Verhalten sind.
Ich denke schon, dass der Autist grundsätzlich eine Sehnsucht danach hat Verstanden zu werden, aber das soziale und sogenannte professionelle Umfeld nicht in der Lage ist, das zu erkennen, weil die Eltern ja NIE FEHLER MACHEN, aus denen soziales und professionelles Umfeld lernen könnten, statt dessen wieder nur erzieherische Maßnahmen angewendet werden, um den Autisten zu biegen, dass er passt. -Empathievermögen? Völlige Fehlanzeige!
Aber es ist auch so, dass die Gehirnstrukturen sich ja in den ersten wichtigen drei Lebenjahren bilden (s.o. Video - Alice Miller New Flyer 2008) und was in den ersten drei Jahren nicht gebildet werden konnte an Gehirnstruktur und oder durch emotionale Vernachlässigung und Stress wieder zerstört wurde, macht dann den Mangel beim Autisten aus. Und wie soll Autist selbst einen Mangel benennen können. Dies zu erkennen wäre doch nur jemand in der Lage, der den Mangel NICHT hat -und dieser Mangel hat in meinen Augen mit NICHT empfangener Empathie zu tun. -warum sonst haben Autisten Hospitalismussymptome entwickeln müssen, um sich und ihre Affekte SELBST zu regulieren. -dies braucht Autist doch nicht, wenn die Affekte adäquat von der Mutter reguliert worden wären. Aber Eltern sind ja grundsätzlich unschuldig und in sofern gibt es keine Fehler, aus denen wir lernen und unsere Haltung ändern könnten ...
An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass ich in Jappy einen Kontakt hatte, welche ein autistisches Kind hat, welches hochbegagt ist. Dieses autistische Kind hatte meine Homepage und meinen Jappy-Nick lt. Aussage der Mutter mit Interesse gelesen und fand mich "toll" so in der Art. -ich glaube nicht, dass das belanglos ist, sondern ein Beweis (-unabhängig davon hatte mich das sehr berührt und geehrt und ich hatte auch mal mit ihm telefoniert).
Ich bin davon überzeugt, dass Alice Miller recht hat. Ich bin der
lebendige Beweis, egal ob es um Diagnosen wie Asperger, Autismus, Adhs
oder Borderline geht, es liegt nicht an den Genen, ebensowenig an der
Vererbung. Es liegt an der ganz frühen Kindheit, an den
Bindungserfahrungen, in der ganz frühen Kindheit. Denn diese sind für
das ganze weitere Leben wirksam.
Ich hatte als Baby schon Hospitalismussymptome und diese bekommt Baby
nicht, weil es eine verfügbare Mutter hat.